Für mich ist der Stall zu Bethlehem der zentrale Ort der Weihnachtsgeschichte. Zusammen mit den Hirten auf dem Feld erinnert uns diese Geschichte daran:
Gott geht an den äussersten Rand, in den Dreck.
Es gibt ein schönes Gedicht von Kurt Marti:
Damals
als Gott
im Schrei der Geburt
die Gottesbilder zerschlug
und
zwischen Marias Schenkeln
runzlig
rot das Kind lag.
All unsere Gottesbilder werden zerschlagen, weil ein Kind zwischen den Schenkeln einer Frau liegt. In dieser Urkraft der Geburt, in diesem Schreien, wenn Frauen ein Kind gebären, ist Gott. Das ist ein wichtiger Aspekt von Weihnachten. Jede Frau, die ein Kind bekommt, jeder Mann, der bei der Geburt dabei ist, erfährt das.
Die extreme Armut im Stall und die extreme Armut bei den Hirten auf dem Feld, die als erste von Jesu Geburt erfahren – auch dieser Aspekt ist wichtig.
Er erinnert uns daran, an Weihnachten nicht nur mit hübschen Geschenken herum zu sitzen.
Es erinnert uns daran, dass auch die heilige Familie kurz darauf auf der Flucht war.
